Wer bin ich ? Wo will ich hin?
- nadinequinn7
- 5. Juli 2022
- 2 Min. Lesezeit
Nein, keine Angst ich habe keine Sinn Kriese – obwohl man die schon das ein oder andere mal am Telefon bekommen könnte.
Gestern morgen klingelt das Telefon – am anderen Ende ein Mensch der einen jungen halbwüchsigen Hütehund zuhause hat. Soweit so gut – mit 6 Monaten ist es noch zu früh an die Schafe zu gehen denke ich aber noch bevor ich es sagen kann… traue ich meinen Ohren nicht.
Das ist auch gar nicht der Grund des Anrufs. Nein, hüten ist bei der Anschaffung dieses Hundes – der wohlgemerkt aus dem Ups Wurf einer großen Schäferei stammt gar nicht geplant. Er schleicht zwar seit er mit 12 Wochen in sein neues zuhause zog die Hühner an – aber man hätte nicht vor mit ihm zu hüten sondern suche nun einen Hundetrainer der das ganze mit ihnen gemeinsam Umlenke damit es im Alltag keine Probleme gibt und der Hund später Sport machen kann.
Ich atme kurz tief ein und überlege… Wer bin ich? Wo will ich hin?- tatsächlich damit es nicht gleich aus mir rausplatzt und um kurz einen netten Satz zu formulieren , warum diese Idee total bescheuert ist und das ich eindeutig der falsche Trainer für den Job bin.
Viel hat das Atmen nicht geholfen – ich bin ja bekanntlich ganz schlecht in Diplomatie und in diesem Fall auch im Thema Geduld…. Also Platzt es einfach aus mir raus: NEIN ! Sowas mache ich nicht! Ich schließe weitere Erklärungen an warum ich es für sinnvoller halten würde darüber nachzudenken in die Hütearbeit hinein zu schnuppern um den Instinkt des Hundes zu befriedigen und dann im zweiten Schritt als Kompromiss ein weiteres gemeinsames Hobby - meinetwegen Agi sucht. Ich erkläre woher die Eltern dieses Welpen stammen ( blöder weise kenne ich den Betrieb und die Eltern beide gut) und das unter dem Aspekt wir wollen nicht hüten, hier der falsche Hund gekauft wurde.
Aber genau das ist es natürlich, was der nette Herr am anderen Ende auf keinen Fall hören möchte und so wundert es mich dann nicht das am Tag drauf eine Whats App mit der Absage des „Reinschnupper Trainings“ kommt mit dem Satz:…wir haben jetzt jemanden gefunden der sich unser Problem ansieht und es abstellt.
Gut denke ich mir, dann muss wohl noch ein Mensch mehr lernen das man ein Instinktgesteuertes Verhalten wie den Hütetrieb nicht einfach auf Knopfdruck abstellen kann - auch nicht mit einem Super Leckerli ( Achtung Sarkasmus).
Man muss eben als Trainer auch nicht alles machen - wichtig ist sich selber treu zu bleiben.
Wer bin ich? Wo will ich hin kann da ein guter Kompass sein.

Naja, ich denke der andere Trainer hat sich damit einen Goldesel zugelegt.