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Kein Vieh - kein Training ?

  • nadinequinn7
  • 27. März 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Oder anders gefragt ist es ok aus dem Border Collie einen Freizeit Hüter zu machen?


Die Antwort darauf ist aus meiner Perspektive Simple. Mind. 80 % der in Deutschland gehaltenen Border Collies sind Freizeit Hüter. Selbst wenn Herrchen und Frauchen Schafe auf der Wiese stehen haben – arbeiten diese Hunde nicht täglich oder unter einer Stunde am Tag.

Deshalb finde ich stellt sich die Frage, ob ein Team in die Hüte Arbeit einsteigen sollte, wenn zu Hause (noch) keine eigenen Schafe vorhanden sind einfach nicht.

Allein die Tatsache das jemand zu Hause 5 Schafe auf der Wiese stehen hat und seinen Hund, je nachdem, wie es seine Work Life Balance erlaubt um diese schickt macht aus dieser Arbeit noch keinen real Working Dogg im Vergleich zu dem was Hütehunde in Landwirtschaftlichen Betrieben leisten. Der Alltag eines echten Working Dogs sieht da doch ganz anders aus. Und ja diesem können weit aus weniger Hunde in Deutschland nachgehen als es auf den ersten Blick scheint.

Und trotzdem wird Quereinsteiger Teams – der Einstieg in diese Arbeit schwer gemacht bzw. von außen bewertet – oft ohne Tatsächliches Hintergrund wissen.

Immer wieder zu hörende Argumente sind:

Das ist dem Hund gegenüber unfair – wenn Du etwas weckst dem er dann nicht täglich nachgehen darf. Als wenn der Familien Border ab dem ersten Schaf Kontakt zum Innendekorateur werden, würde nur weil er jetzt auf „Droge“ ist.

Wenn Du mit dem Hüten anfängst, will Dein Hund künftig alles Hüten was ihm vor die Nase kommt.

Die armen Schafe die für Deinen Hund laufen müssen.

Solche und ähnliche Sätze fallen in der Regel von Menschen, die noch nie einen Hund am Vieh ausgebildet haben oder gar mit einem Teilzeit arbeitenden Hund zusammengelebt haben. Sprichwörtlich wie der Blinde, der von der Farbe spricht, wird hier über den Hund und die „armen“ Schafe geurteilt. Mit viel Meinung aber wenig Wissen verunsichern vor allem Hundetrainer so sehr schnell – die Potenzielle Sportkurs Kundschaft und es gehört schon ein bisschen Willen dazu selbst mal über den Tellerrand hinauszuschauen.

Was finden wir dann – wenn wir mal nicht davon ausgehen das die Welt nur aus Agi und Hoopersparcouren besteht?

Talentierte Hunde, Menschen, die ihre Hunde aus einer völlig anderen perspektive beginnen zu sehen, eine tiefe und verlässliche Bindung und vor allem viel Respekt gegenüber dem Lebewesen Schaf.

Denn Hüte Arbeit und Ausbildung, selbst wenn sie in Teilzeit statt findet beschäftigt sich nicht nur mit den Bedürfnissen und Trieben Deines Hundes! Es geht sehr viel auch darum die Bedürfnisse und Eigenheiten vom Fluchttier Schaf kennenzulernen.

Nicht wenige Halter werden so über diesen Einstieg ins Training zu passionierten Hobbyschafhaltern in deren Leben die Schafe einen genau so wertgeschätzten Stellenwert bekommen wie die Hunde.

Gerade am Anfang macht es dabei Sinn, sich nicht einfach Schafe zu kaufen und ohne Anleitung und Hilfe den Hund dahinter her brettern zu lassen, sondern erst einmal mit dem Hund gemeinsam die ersten Schritte mit erfahrener Anleitung zu gehen vor allem auch damit das Wohl der Schafe nicht leidet!

Aber Achtung mit dem Einstieg in die Hüte Arbeit verändert sich auch Dein Weltbild – Du wirst den Einsatz von Motivatoren wie Futter oder Spielzeug überdenken. Impulskontrolle, Kritikfähigkeit und Kommunikation verbessern sich und finden auf einer anderen Ebene statt.

Dies ist vor allem auch eine Herausforderung an die persönlichen Fähigkeiten den Hund, als waren Teampartner anzunehmen und sich selbst zu reflektieren.

In 18 Jahren habe ich bisher nur Teams kennengelernt, die auch die Teilzeit Hüte Arbeit in ihrer individuellen Entwicklung vorwärtsgebracht hat. Ein Fall, in dem der Mensch sich darüber beschwert hat, dass er durch das Training einen Hüte Junkie an der Leine hatte, der täglich auf der Suche nach dem nächsten Schaf ist – habe ich bis heute nichts gehört.

Spielzeugjunkies und gestresste Border im Hundesport kenne ich dagegen viele!




ree

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