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Der Weg zum Dream Team

  • nadinequinn7
  • 27. Juli 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Nicht selten sprechen wir vom Besten Freund des Menschen – ich benutze diese Metapher auch gerne. Wenn ich die Beziehung zwischen mir und meinen Hunden beschreibe: „mein Hund ist mein bester Freund, mein Familienmitglied und mein Arbeitskollege.“ Und ich finde diese Beschreibung ist sehr treffend für die Beziehung, die ich mit meinen Hunden pflege. Wir sind ein Team.

Aber was macht ein gutes Team aus und wie entsteht so eine tiefe Bindung?

Am Anfang ist das wohl, wie bei der Partnersuche – ich muss mir über meine Erwartungen im Klaren sein, denn wenn ein Partner nur ein lockeres Arrangement sucht, während der andere den Bund fürs Leben will, sind Probleme vorprogrammiert.

Es ist also zwingend notwendig das Du als Mensch Dir darüber im Klaren bist was Dein Hund für Dich sein und welche Rolle er in Deinem Leben spielen soll.

Trotzdem ist das ganze keine Einbahnstraße denn zusätzlich zum „was will ich“ – kommt noch die Tatsache das auch Dein Hund auf Grund seiner Rasse, seines Charakters, seiner bereits gemachen Erfahrungen und seiner Gesundheit Ansprüche an Dich stellt. Dem zu Folge lautet die Frage also nicht nur „was will ich“ – sondern auch „was will mein Hund von mir“?

Sind diese Fragen geklärt – steht dem Schaffen eines soliden Fundaments auf dem Weg zum Dream Team nichts im Weg.

Die Basis dafür ist Vertrauen.

Um Vertrauen aufzubauen, ist eine klare und offene Kommunikation unerlässlich. Denn Vertrauen entsteht schrittweise und nicht von heute auf morgen. Mit vielen kleinen Entscheidungen kannst Du Deinem Hund beweisen das Du verlässlich und somit vertrauenswürdig bist. Genau so fassen wir Menschen im übrigen Vertrauen. Um uns zu vergewissern, wie bedrohlich eine Situation ist, schauen wir in schwierigen Momenten automatisch auf die Reaktion von Menschen, denen wir vertrauen. Wenn diese Person ruhig und selbstsicher wirkt, beruhigt uns das. Ganz genauso macht es Dein Hund. Er beobachtet wie Du in einer Situation reagierst und leitet daraus ab, ob die Situation unter Kontrolle ist oder nicht. Gleichzeitig bemerkt Dein Hund an Deinem Verhalten mit jeder Entscheidung, ob Du Deiner Linie treu bleibst und macht daran fest, ob er sich auf Dich verlassen kann oder eben nicht.

Schon der kleinste Zweifel das Du einer Situation nicht gewachsen bist, führt dazu das Dein Hund die Situation für euch beide Regelt und das Ruder in die Hand nimmt. Schließlich seid ihr ein Team und Teamwork heißt gemeinsame Verantwortung. Ein Team unterstützt sich gegenseitig und ist nur gemeinsam stark.

Dennoch ist auch ein Team hierarchisch organisiert. Der Mensch hat die übergeordnete Organisation und steuert, wohin es gehen soll. Es bleibt das gemeinsame Ziel eines harmonischen Zusammenlebens und das Bedürfnis eines Zusammengehörigkeitsgefühls.

Wer Halt geben will, braucht dazu eine klare innere Haltung.

Dazu gehört auch Deinen Teampartner Hund eigene Erfahrungen machen zu lassen. Es ist also notwendig im Laufe der Ausbildung Deines Hundes einen Vertrauensvorschuss zugeben und eine positive Fehlerkultur zu entwickeln. Viel zu häufig bestrafen Menschen im Training die Fehler ihrer Hunde mit Geringschätzung und ersticken so jegliche Risikobereitschaft und Kreativität. Aus der Angst heraus Fehler zu machen, entstehen auch bei Hunden Versagensängste, die unseren Teampartner Hund handlungsunfähig machen.

In der Praxis sehe ich sehr häufig Hundebesitzer, die ihrem Hund maximal 3 Sekunden einräumen ein von ihnen gefordertes Kommando auszuführen oder ein bestimmtes Verhalten zu zeigen. Dein Hund hat so keine Möglichkeit, nachzudenken oder sich auszuprobieren. Stattdessen wird er sofort für das nicht erbrachte Verhalten in irgendeiner Form bestraft. Diese Perfektionistische Trainingskultur erstickt jedoch die Entwicklung großartiger Leistungen bereits im Keim.

Gerade zu Beginn der Ausbildung Deines Hundes bringt Dich eine Positive Fehlerkultur – nach dem Prinzip von „Trial und Error“ (Versuch und Irrtum) schneller ans Ziel. Es ist nicht notwendig das am Anfang alles perfekt läuft denn durch Fehler lernt nicht nur Dein Hund, sondern auch Du dazu. Mit etwas Empathie und Einfühlungsvermögen entwickelst Du so ein Gefühl dafür wieviel Hilfestellung Dein Hund gerade braucht eine Situation zu meistern. Gleichzeitig sorgt die positive Haltung zu Fehlern dafür das Dein Hund mit hoher Motivation sich weiter einbringt und entwickelt.

Es ist also wichtig das Du nicht nur an der Impulskontrolle Deines Hundes, sondern auch an Deiner eigenen Arbeitest in dem Du Deine Gedanken und Ziele fokussierst, lernst Du negative Gefühle zu kontrollieren .und darauf zu vertrauen das für Dich und Deinen Hund das erreichen Eurer gemeinsamen Ziele grundsätzlich möglich ist.

So ist der Weg zu einem wirklichen Dream Team geebnet, das auch in Schwierigen Situationen – wie beim Einfangen eines flüchtigen Schaftrupps am Aldi - besteht.







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