
Mein Oldie
- nadinequinn7
- 8. Dez. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Dez. 2022
Eine weitere Episode aus Better like your dog on monday than on sunday
Was mach ich nur wenn Brae mal nicht mehr arbeiten möchte? Diese Frage habe ich in den Vergangenen Jahren oft aus meinen Gedanken verbannt aber gerade heute abend denke ich schon darauf herum.
Anlass ist das heutige Abenteuer das wir so einfach niemals bestanden hätten ohne Brae.
Seid einer Woche habe ich neue Schafe. Nicht irgendwelche - Nein natrülich mussten es wieder Herdwicks sein. Und nicht etwa welche von irgend einer grünen Wiese- neee dieses mal waren es 6 Schafe die direkt vom Berg kamen. 4 von Ihnen haben schon ein paar Sommer in den Bergen verbracht. Was zur Folge hat das die Schafe Hunde eher selten kennen.
Die erste Woche Training mit dem neuen Trupp verlief ohne große Zwischenfälle. wenn man von einmal auf dem Stalldach geparkten Herdys absieht.
Aber heute wollten die wanderlustigen Schafe es dann doch ganz genau wissen... 4 von ihnen nahmen einen etwas forschen Hund zum Anlass über eine Steinmauer zu hüpfen und im nirgendwo zu verschwinden. Von wegen Festeingezäunte Flächen sind sooo ideal zum Training .. für Mountain Schafe sind Steinmauern wie Hürden für Tunierpferdchen.
Erst mal bin ich noch recht gelassen geblieben. Mit Joe zusammen ging es einen kleinen Schmalen Feld weg hinunter. Der Weg wird einige Meter weiter unten durch einen kleinen , aber tiefen Bach geteilt. Da werden die Schafe sicher abbremsen.... .denke ich mir und ? Falsch gedacht ... von den Schafen weit und breit keine Spur. Also durchwaten wir den Knie tiefen und mindestens eine Hundelänge breiten Bach und folgen dem Weg weiter. Rechts und links von uns wird dieser schmale weg auf dem Mensch und Hund nicht neben einander gehen können - dafür ist es zu schmal, von Hecken begrenzt. In größeren Abständen geben Weidetore den Weg nach rechts oder links auf hügelige Weideflächen frei.
Plötzlich schaut Joe nach rechts und bleibt stehen... er hat ein Schaf erspäht... wo eins ist, sind bestimmt auch noch weitere, denke ich hoffnungsvoll. Aber pustekuchen... ein einziges Herdy können wir einsammeln. Zurück geht es den Weg bergauf, über den Bach bis zur Weide. Nach dem der Ausbrecher eingesperrt ist, mache ich mich wieder auf die Suche... zusammen mit Joe und Caiti aber immer noch ohne Brae. Der alte Hund muss ja nicht immer über Stock und Stein krabbeln... denke ich mir. Über eine Stunde kraxel ich auf Hügel und wieder hinunter - ohne auch nur eine spur der drei Herdys zu finden.
Letztlich gebe ich auf.
Als wir schon ca. 15 minuten von der WEide weg und beim Einkaufen sind , klingelt das Telefon - ein Nachbar hat die Schafe gesichtet. Also rücken wir noch mal aus und siehe da ... da stehen sie auf einer Wiese , friedlich grasend als wenn sie dort hin gehören.
Erst schicke ich Joe zum Outrun, der holt aber etwas zu weit aus und nur Ryan und Gyp ist es zu verdanken das die wie aufgescheuchte Hühner , rennenden Querulanten sich nicht gleich wieder aus dem Staub machen. Ryan und Gyp halten die Schafe am Tor auf und ich renne zum Auto denn endlich wird mir klar ,das wir hier ohne Brae nie weg kommen.
Ein bisschen habe ich Angst das Brae mit ihren 11,5 Jahren nicht mehr schnell genug ist um die Schafe einzuholen - wenn diese wieder den Turbo zünden. Brae jedoch nimmt die Schafe ganz ruhig auf und diese scheinen sich allein durch ihre Anwesenheit schon zu beruhigen.
Mit Geduld kommen wir von der Wiese über das Hofgelände und auf den Weg der zurück zu unserer Weide führt. Wieder ist es ein schmaler weg um geben von Hecken... doch bevor wir den betreten können überlegen die Schafe sich das es doch einfach viel zu langweilig wäre und biegen nach links. Ich stoppe Brae und denke ach da gehts eine Mauer runter - da werden die schafe doch nicht runter hüpfen... aber wieder vergesse ich das es sich um Mountain Schafe handelt die jedes Hinderniss wie Tunierpferde überwinden ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Joe, der Brae und mich sicherheitshalber begleitet springt auch gleich hinter her um die Schafe am verschwinden zu hindern. Mein Kopf sagt ok dann klettern wir mal vorsichtig hinter her und heben Brae... wo ist Brae? Die denkt gar nicht daran sich heben zu lassen sondern hat längst zum Sprung angesetzt und ist Bergauf auch hinter den Schafen her. Zum Glück sind die nächsten Wiesen immer durch Tore verbunden so das wir bequem maschieren können. Joe geht vor bei mir- während Brae schön im Schritt Tempo die Veganen Terroristen im Gänsemarsch hinter uns hält. 20 Minuten sind wir so unterwegs - bis wir wieder auf den kleinen Weg und vor allem auch über den Bach müssen... während ich den Bach überquere - denkt mein Kopf immer noch ach immer mit der Ruhe... die Schafe hinter mir bremsen am Wasser sowieso...
Jaaa denkste ... ich bin noch im Bach als mich schon das erste Herdwick im Sprung überholt und auch zwei und drei folgen.
während ich Joe stoppen muss , damit er nicht hinter her sprintet druchquert Brae in aller seelenruhe den Bach um dann im leichten Trab bergauf den Schafen zu folgen. Und siehe da.. da tauchen auch drei Herdy Popos vor uns wieder auf... Brae treibt sie nun langsam im Schritt vor uns her.
Endlich kommen wir an unserer Wiese an, ganz nebenbei bemerkt mit dem letzten bisschen tageslicht.
Ohne Brae wäre das niemals so zügig und so ruhig gegangen. Und ich bin erstaunt wie fit mein altes Mädchen mit ihren 11,5 Jahren noch ist und wie selbstverständlich sie diesen Job erledigt hat.
Better like your dog on monday than on sunday.. .da ist mehr als nur ein bisschen dran!

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