Ich lass mich nicht vor den Karren spannen..
- nadinequinn7
- 17. Juni
- 3 Min. Lesezeit

Seit wir 2023 die Herdenschutzhunde angeschafft haben nehme ich Dich hier regelmäßig mit. Die Höhen und Tiefen, die Herausforderungen aber auch die guten Momente teile ich gern.
Ich habe die Hunde nicht unüberlegt angeschafft. Im Gegenteil – vom ersten Gedanken bis hin zum Kauf der ersten Hunde vergingen fast 5 Jahre. Diese Zeit war geprägt von der Unsicherheit welche Rasse die Richtige für uns sein könnte und vor allem auch der Angst: “Was mache ich wenn es nicht funktioniert. Wohin dann mit den Hunden?.”
Ich habe mir verschiedene HSH Rassen angeschaut - Pyrenäen Berghunde, Mastin Espanol, Kangal ( sogar etwas intensiver) und letztlich viel für mich die Wahl auf den Sarplaninac.
Zwei Welpen und eine junge Erwachsene Hündin zogen im Frühjahr 2023 in die Herde. In 2024 hatte eine meiner Hündinnen einen eigenen Wurf aus dem auch ein Welpe – unsere Molly blieb.
Die erste Zeit mit den Hunden, war eine Herausforderung weil sich Schafe, Ziegen und Hunde erst mal finden mussten. Anfangs hegte ich noch die Hoffnung das die Pubertät ( über die meiner Meinung nach von Haltern und Züchtern zu wenig bzw. Zu unkonkret informiert wird) beim Sarplaninac nicht der der anderen HSH Rassen ähneln würde und wurde schlichtweg eines besseren belehrt.
Die Pubertierenden bedeuteten lange mehr Arbeitsaufwand – ABER was sich von Anfang an erledigt hatte , mit Einsatz der Hunde war das “Wolfsproblem”.
Nachdem ich in 2022 einen Riss mit 7 toten Schafen hatte war für mich klar - Prävention wird ohne Hunde nix. Es muss einfach hinter dem E Zaun etwas stehen das den Wolf abwägen lässt ob es sich lohnt sein eigenes Leben zu riskieren.
Und bevor die Stimmen nun wieder laut werden : HSH sind nicht für jeden zu halten. Nein das sind sie nicht – aber nicht weil die Hunde das Problem sind. Sondern weil der Mensch schon Hundeverstand braucht um zu kapieren das diese Hunde eigenständig arbeiten und eben nicht auf Pfiff aufhören zu bellen nur weil der Mensch es so will.
Interessanterweise tolerieren wir das bei jedem Hund wenn es an der Tür klingelt... denn wir halten uns Hunde unter anderem um Einbrecher abzuschrecken. Macht der HSH den selben Job regen sich Menschen darüber auf. und es werden sofort Behauptungen darüber angestellt - das diese Hunde einfach alles und jeden angreifen.
Die meisten HSH sind sehr viel besser als ihr Ruf ( Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel).
Fakt ist – seit ich die Hunde habe, hatten wir keinen Riss mehr. Auch nicht mit Wolfssichtungen in der Näheren Umgebung.
Fakt ist auch - seit wir die Hunde haben sind es vor allem MENSCHEN die uns Probleme machen.
Entweder weil sie Mein und Dein nicht unterscheiden können und dabei eine Menge Kriminelle Energie aufwenden um sogar die Hunde auszutricksen oder auszuschalten. Oder aber weil sie zwar Rücksichtnahme für sich selber einfordern , diese im Umgang mit der Herde aber vermissen lassen. In dem sie ihre Hunde an die Zäune ballern lassen etc.
Der Wolf ist hier meine kleinste Sorge!
Mehr Sorgen machen mir Seuchen wie Blauzunge, MKS oder die Pest der kleinen Wiederkäuer und die Art wie unsere Behörden mit der Seuchenlage umgehen.
Gegen den Wolf haben wir Zäune, Strom und wenn er ganz frech ist auch die Einzelentnahmen. Das wir aber eine Abschussquote brauchen oder der Wolf ins Jagdrecht überführt werden sollte das halte ich nicht für richtig. Und hier möchte ich mich als Weidetierhalter auch nicht vor den Karren der Jägerschaft - die bisher meine Herde immer als den Jagdfrieden störend angesehen hat spannen lassen.
Warum schreibe ich das so deutlich? Weil Anti Wolfsseiten meine Berichte aus dem Zusammenhang reißen und teilen ( solche Seiten werden künftig ohne Vorwarnung hier gesperrt.) Für mich liegt die Lösung des Problems wie so oft im Leben in der Mitte.
Ich bin nicht gegen den Wolf aber für meine Schafe!
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