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Kein Schaf fehlt allein

  • nadinequinn7
  • 11. Sept. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Montags morgens im September- da erwartet man so einiges vom Wetter aber sicher nicht 30 Grad und knallende Sonne.


Ich versuche soviel wie möglich mit der Herde und den Hunden im Schatten zu bleiben. Soweit zumindest die Theorie- und von der Halten weder Schafe noch Ziegen etwas.


Zielstrebig wird versucht von Eiche zu Eiche zu laufen um möglichst viele von den bereits herab gefallenen Eicheln zu ergattern.

Den Vormittag maschieren wir also eine ganz schöne Strecke - am Ende des Tages habe ich über 13000 Schritte auf dem Zähler - wieviele meine Hunde gemacht haben kann ich nur erahnen.

Gegen Mittag wird die Herde endlich ruhiger und ich kann tatsächlich für zwei Stunden mein Campingstühlchen aufklappen.

Während ich den Schafen beim fressen zusehe - Nutzen meine Hunde die Pause um ein Schläfchen zu halten.

Nach gut 2 Stunden ziehen die Schafe langsam im Schritt weiter aber irgendwas stimmt nicht. Normalerweise gibt Elke ( mein Leitschaf) laut Kund wenn sie gehen möchte - im Zweifelsfall verrät sie sonst ihre Glocke. Dieses Mal ist das Blöcken aber Mehrstimmig. Und da ich nicht glaube das Elke und Friends nun die Herde im Chor zum Aufbruch rufen gehe ich auf die Suche nach dem Schreihals . Irgendwie kann ich aber keinen ausmachen .

Als die Herde schon etwas weiter entfernt von meinem Campingstühlchen ist und , das Konzert immer noch nicht aufhört mache ich mich auf die Suche . Mit Hilfe von Joe finde ich in einem mit Schilf bewachsenen Graben ein feststeckendes Lamm.

Zum Glück hat es Hörner und ist in erreichbarer Nähe. Trotzdem muss ich ganz schön doll ziehen um es aus dem Schlamm zu befreien.

Während ich ziehe und Fluche sammeln Jet und Poppy die Herde und bringen sie wieder näher.

Meine Hoffnung ist das der Herdentrieb das Lamm animiert mit zu arbeiten.

Als das Lamm befreit ist freut sich mein Naives ich genau für 30 Sekunden . dann höre ich ein weiteres Blöcken ein paar Meter weiter oben. Jet und Poppy sind noch damit beschäftigt die Herde wieder in die Nähe zu holen. Das gefällt weder Elke noch den Ziegen - deren Plan ist es heute scheinbar möglichst viele Eicheln zu ergattern. Ich laufe mit Joe den Graben ab.

Fazit noch 2 weitere Tiere haben beim fressen nicht aufgepasst und Stecken fest.

Das Fuchslamm steckt bis zum Hals mitten in der Mitte des Grabens fest und auch das Herdy Mutterschaf das Joe findet ist mindestens 2 Armlängen vom sicheren Rand entfernt.


Bei 30 Grad bin ich nicht in Gummistiefeln unterwegs und so fest wie die Schafe sitzen habe ich selber auch Sorge stecken zu bleiben.

Ich werfe jede Menge tot Holz in den Graben und komme so zumindest nah genug das ich dem Fuchslamm die Hundeleine über den Kopf werfen und es so näher an mich ziehen kann um es an der Wolle heraus zu ziehen.


Ich schwitze und Fluche, mache mir Sorgen das die Hunde zu viel zu tun haben mit der Herde aber jetzt gerade haben die Schafe im Graben Priorität.

Bleibt da also noch das dritte Schaf... doch genau in dem Moment als ich daran denke kommt das Herdy aus dem Graben geflogen , gefolgt von einem total verschlammten Joe.


Er ist für mich in den Graben geklettert vermutlich schon als ich mit der 2. Rettungsaktion beschäftigt war. Und hat es irgendwie geschafft das das Herdy mit aller Kraft aus dem Graben zurück zur Herde wollte.


Die Herde ist wieder vollständig und sowohl meine Hunde als auch ich schwitzen ordentlich. Aber Elke & Friends kennen keine Gnade und so dauert es noch einige Zeit bis endlich alle im Schatten zur Ruhe kommen.

Nach 8 Stunden sind wir heute alle fertig und ko.

Ich bin einmal mehr dankbar dafür das meine Hunde ihr Köpfchen benutzen und mitdenken.

Das hier jeder fürs Team läuft und genügend Ausdauer für den ganz normalen Wahnsinn im Hütebetrieb hat .





 
 
 

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