top of page

Bedarfsgerechtes Training

  • nadinequinn7
  • 26. Feb. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Eigentlich ist längst Feierabend und meine Hunde liegen seit 16:30 Uhr im Tiefschlaf. Trotzdem beschäftigt mich das Training von heute Vormittag gedanklich . Wir leben heute in einer sehr ungeduldigen Zeit – und das spiegelt sich meiner Meinung nach auch im Umgang mit unseren Hunden beziehungsweise im Training wider. Funktioniert ein Hund nicht wie wir es von ihm erwarten, sind wir schnell frustriert und Suchen die Probleme beim Hund. Das verleitet schnell zu Fehleinschätzungen, Enttäuschung und Frustration auf beiden Seiten. Anstatt die Herausforderung anzunehmen und zu überlegen, wie man das Problem lösen kann wird oft zu schnell die Flinte ins Korn geworfen. So kommt es dann zu falschen Glaubenssätzen wie: „Mein Hund kann das nicht.“ Oder „Mein Hund hat eben kein Talent.“ Ohne einmal etwas mehr an der Oberfläche gekratzt zu haben.

Ich bin ein unverbesserlicher Optimist und gehe immer davon aus das Dein Hund tut was Du von ihm erwartest – vorausgesetzt er versteht worum es geht. Wenn es aber im Training nicht so richtig klappt dann wird es Zeit auf Fehler suche zu gehen!

Eine Vorgehensweise, die aus meiner Perspektive heutzutage für Frustration sorgt ist das Ziel orientierte Training.

Bei dieser Art des Trainings sehen wir zwar das große ganze – das Idealbild oder Endergebnis wie ein Hund nach erfolgreicher Ausbildung zu arbeiten hat ABER wir vergessen dabei das wie so oft im Leben der Weg dahin das ist was Dich und Deinen Hund formt und zum Ziel führt.

Der Stolperstein in der Ausbildung ist hierbei die mangelnde Flexibilität des Zielgerichteten Trainings. Oft halten wir auf dem Weg zum Ziel krampfhaft an der „Wegbeschreibung“, die wir uns entweder selber zurecht gelegt haben oder aber mit der ein anderer Hundeführer zum Erfolg gekommen ist fest. Es mangelt an der Bereitschaft zu improvisieren oder gar einen Umweg in Kauf zu nehmen, wenn die vermeintliche Straße zum Erfolg blockiert ist.

Tatsächlich ist Training aber etwas sehr individuelles was meiner Meinung nach auf jedes Team einzeln zugeschnitten sein muss. Denn sowohl jeder Mensch als auch jeder Hund ist anders in seiner Art zu lernen, Dinge umzusetzen und bringt verschiedene Talente und auch Schwächen mit ins Training.

Im Training geht es darum aus Schwächen solide Fähigkeiten zu machen und Stärken brillanten Leistungen zu polieren. Dies ist nur schwer möglich wenn Du im Training einem festgelegten Plan folgst ohne dabei bereit zu sein auch einen Umweg in kauf zu nehmen . Denn die Entwicklung von soliden Fähigkeiten findet nur selten geradlinig statt. Durch das strikte Einhalten eines Trainingsplans und der Vorstellung das rechts und links vom Weg nicht abgebogen werden darf wird die Entwicklung von großartigen Leistungen sowohl für Mensch als auch Hund verhindert.

Fehler machen ist total ok! Es wird Zeit das wir Anfangen Fehler als das zusehen, was sie sind. der Weg zum Ziel. Fehler geben einfach nur eine Rückmeldung bzw. sind eine Information ob wir auf dem richtigen Weg sind oder eben nicht .

Genau so wie Du Dich als Anfänger in der Arbeit mit Deinem Hund ausprobieren können musst, um zu verstehen worum es geht und was wichtig ist, muss sich auch Dein Hund ausprobieren und entwickeln dürfen. Und das möglichst in den Schritten die Dein Hund mitbestimmt.

Es bringt nichts Deinen Hund in ein Training zu zwingen – das er nicht versteht oder umsetzen kann. Hier ist Frust für beide Seiten vorprogrammiert. Und äußert sich ganz unterschiedlich, z B. in Hunden die gehemmt um die Schafe laufen oder nur noch kreiseln ohne die Schafe wirklich zu kontrollieren und zu bewegen. Frust hat in diesem Fall viele Gesichter!

Der eine Hund braucht Nähe und muss die Schafe fühlen können – der andere braucht weite um gelassen in die Situation zu gehen.

Deshalb ist es wichtig nicht Ziel gerichtet, sondern bedarfsorientiert mit jedem Hund zu arbeiten und ihn dort „abzuholen“ wo er gerade in der Entwicklung steht.

Dies gilt genauso im Training für den Menschen.

Im Training werde ich Dir deshalb keinen festgelegten Fahrplan vorlegen, nach dem wir arbeiten. Sondern Dir immer wieder Möglichkeiten und Ideen geben, wie Du die Entwicklung Deines Hundes beeinflussen kannst damit ihr beide entspannt die Schäfchen über die Wiese schieben könnt.

Fähigkeiten wie Improvisation und Flexibilität werden damit geschult und helfen Dir später auch in Schwierigen Situationen Deinen Hund entspannt und sicher zu führen.

Wie heißt es so schön – der Weg ist das Ziel!

 
 
 

Σχόλια


bottom of page