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Drunter und Drüber

  • nadinequinn7
  • 13. Okt. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Better like your dog on Monday than on Sunday

Eigentlich bin ich schon auf dem Weg zur Arbeit als mein Handy heute morgen mich schrill aus den Gedanken um den Dienstplan für den nächsten Monat holt.

“Es steht ein Schaf auf den Bahnschienen und wir kriegen es nicht eingefangen “ sagt die Stimme am anderen Ende.

Vor Schreck kippe ich fast den Tee über meinen Schoß- denn Schafe von den Schienen einzusammeln ist gefährlich.

Gut das meine Hunde mit zur Arbeit fahren also setze ich den Blinker und fahre nicht zum Park sondern nach Hützel.

Als ich ankomme stehen alle Schafe der Bockgruppe bis auf eines friedlich auf der Wiese - nur eins steht und schaut den Bahndamm hinunter.

Ich bewaffne mich mit Schäferstock und Joe & Jet.

Das ist kein Job für Azubis.

Erst mal sammeln Jet und Joe die Böcke und drücken sie in Richtung Zaun.

Ich hoffe das der Herdentrieb uns hilft und das Lebensmüde Würstchen sich daran erinnert wie man zurück zur Herde kommt.

Aber nein… er rennt am Zaun auf und ab - zurück hüpfen will das Würstchen ( so heißt bei uns alles was später oder in diesem Fall früher in den Topf kommt) nicht.

Mir bleibt also nichts anderes übrig als selber über den Zaun auf den Bahndamm zu klettern.

Das macht die Situation aber nicht besser denn nun will Herr Würstchen auch nicht mehr am Zaun entlang laufen sondern steht mitten auf den Schienen.

Bisher habe ich keinen Hund auf meiner Seite vom Zaun aber ohne gehts nicht.

Mir ist nicht wohl dabei aber ich hole Jet zu mir.

Gemeinsam versuchen wir nun das aufgeregte Schaf zu fangen während Joe den Rest der Herde am Zaun hält.

Jet bewegt sich vorsichtig über die Bahnschwellen… Beine von Hund und Schaf können hier leicht brechen. Wilde Verfolgungsjagd oder wildes Flankieren sind hier jetzt nicht angesagt.

Auf der Balance gelingt es Jet das Würstchen in meine Richtung zu schieben so das ich mit dem Stock ein Bein erwische.

Ich ziehe den Stock hoch - das Würstchen zieht dagegen und dann rutsche ich auf den Schienen weg und Kuller zusammen mit dem Schaf den Bahndamm hinunter.

Ein stechender Schmerz durchfährt meinen linken Knöchel und treibt mir die Tränen in die Augen .. ich bin umgeknickt.

Ich atme kurz tief durch - natürlich ist das Schaf entkommen. Das Würstchen steht längst wieder auf den Beinen und auf den Schienen 🫣.

Als ich wieder auf den Füßen bin steht Jet perfekt auf der Balance - das Würstchen schaut von den Schienen auf mich im Graben hinab.

Dann springt es plötzlich Richtung Zaun an mir vorbei- Jet hat es kurzerhand gezwickt.

Das reicht um den Herdentrieb so zu wecken das das Würstchen versucht mit dem Kopf durch den Zaun zurück zur Herde zu kommen.

Ich greife also zu und kann das Würstchen mit meiner kleinen Mädchenpower zurück in die Herde befördern.

Ich klettere über den Zaun und Rufe Jet. Sie springt direkt neben mir ab , bleibt aber mit den Hinterbeinen im Wildzaun hängen.

Zum Glück vertraut Jet mir und lässt sich ganz ruhig anheben und aus dem Zaun ohne Zappeln befreien.

Und das Würstchen? Das ist wieder glücklich mit der Herde vereint und frisst Fallobst während ich von der Wiese humpel.

Ich bin froh das meine Hunde ihren Job so gut machen das selbst wenn ich mal über Kopf geh die Schafe immer noch an Ort und Stelle gehalten werden.

Jetzt wird der Knöchel erst mal gekühlt.

ree

 
 
 

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